Urlaub im Land der wilden Pferde

von Sven Spies, Barhufpfleger.com

Welches Herz schlägt da nicht höher - im wilden Westen Amerikas die Spuren wilder Pferde zu verfolgen. Inspiriert durch die Filme der renommierten Dokumentarfilmerin und Emmy-Preisträgerin Ginger Kathrens hatten wir einen Aufenthalt bei den Mustangs während unseres USA-Urlaubes fest mit eingeplant. In den Pryor Mountains, Montana, wollten wir auf Mustangjagd gehen. Eben dort wo Ginger Kathrens den Mustang Cloud sieben Jahre lang beobachtet und gefilmt hat.

Bei unserer Ankunft in dem nahegelegen Örtchen Lovell rechneten wir allerdings nicht damit, dass es so einfach werden würde. Wir fuhren noch am ersten Abend in das Bighorn-Canyon-Naturschutzgebiet, weil die zugehörige Straße an die Pryor Mountains angrenzt und planten von dort aus, zu Fuß in die Berge vorzudringen. Was wir nicht wussten war, dass die Mustangs bis an die Straße kommen bzw. diese überqueren um am Bighorn-Canyon Futter zu suchen. Als wir dann schon nach wenigen Kilometern auf der rechten Seite der Straße drei Pferde sahen war die Überraschung groß.

Es handelte sich um 3 junge Hengste. Die drei waren echte Topmodels. Störten sich fast überhaupt nicht an unserer Anwesenheit. Man konnte sich ihnen bis auf beinahe fünf Meter nähern und wenn ihnen der Abstand zu gering wurde, gingen die 3 einfach ganz ruhig ein paar Schritte weiter, um in aller Ruhe weiter zu grasen. Wenn man auf dieser idealen Pferdeweide von grasen sprechen kann.

Vegetation Vegetation Vegetation

Das fotografieren war auf diese geringe Entfernung natürlich ein Traum. Auch wenn man, wie ich, nicht so fürchterlich viel davon versteht und auch nicht die beste Kamera besitzt. Man kann sich vorstellen dass ich eifrig versucht habe nicht nur die Pferde, sondern auch deren Hufe aufs Bild zu bekommen. Das ist allerdings alles andere als einfach wenn die Pferde sich frei bewegen können. Wenn man darauf wartet, dass ein Tier endlich einen Huf anhebt damit man ein Bild von der Sohle machen kann. Oder der Huf schon wieder hinter einem Grasbüschel verschwindet.

Nachdem wir diese kleine Herde einige Zeit beobachtet hatten, tauchte auf einem Hügel, in einigen hundert Metern Entfernung, eine weitere Herde auf. Ein Hengst der seine Stuten vor sich her treibt. Und dazwischen springt ein kleines helles Fohlen munter hin und her. Nachdem der Hengst uns, oder auch die anderen Pferde entdeckt hat, kommt die ganze Gruppe im Galopp auf uns zu. Ein wirklich traumhafter Anblick...

In der heran ziehenden Dämmerung beobachten wir die Pferde noch so lange das Licht es zulässt. Danach fahren wir ins Motel zurück, denn so langsam wird es Zeit nicht nur immer beim fressen zuzuschauen ... smiley

In den nächsten Tagen beobachten wir noch drei weitere Herden und auch die 3 Junghengste und die kleine Familie mit dem Fohlen begegnen uns erneut. Aber natürlich kann ich nicht alle Erlebnisse schildern und vor allem kann ich hier nicht alle Fotos vorstellen. Dafür sind es einfach zu viele.

Was die Hufe dieser Pferde angeht, habe ich eigentlich genau das vorgefunden, was ich mir erhofft hatte. Typische kurze Mustanghufe mit ausgeprägtem Strahl und teilweise gut zu erkennender Mustangroll. Was nicht bedeuten soll, dass alle Hufe gleich aussahen. Wir haben sowohl eher steile, gut berundete als auch eher flache, tendenziell scharfkantigere Hufe gesehen. Wobei die typischen Mustanghufe deutlich in der Überzahl waren.

Diese beiden jungen Hengste entdeckten wir am zweiten Tag als wir das Gebiet am Bighorn-Canyon gerade in Richtung Motel verließen. Ich denke die Fotos sprechen für sich. Neben den Hufen beachte man auch den Fütterungszustand der Mustangs. Der Boden besteht aus rötlicher, sandiger Erde, durchsetzt mit kleinen und großen Steinen, sowie stellenweise Fels. Zum Bewuchs habe ich ja schon weiter oben ein paar Bilder eingefügt.

Alles in allem war unser Abstecher in die Pryor-Mountains ein absoluter Erfolg und eine Erfahrung die wir nicht wieder vergessen werden. Sollte man jemals die Gelegenheit haben in die Gegend zu kommen, sollte man sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen. Einfacher kann man Mustangs wohl kaum beobachten. Zum Abschluss noch ein paar Bilder dieser grandiosen Landschaft.

zurück zur Artikelübersicht

 

Aktualisierungsstand: 20. Juni 2018 - 12.30 Uhr